Große Völker

Die Karthager (Deutschland, 2016)

bis 08:13
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Sonnenuntergang mit Blick auf den Byrsa-Hügel. Byrsa kommt aus dem Griechischen und heißt "Tierhaut" und bezieht sich auf die Gründungslegende Karthagos.


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Sonnenuntergang mit Blick auf den Byrsa-Hügel. Byrsa kommt aus dem Griechischen und heißt "Tierhaut" und bezieht sich auf die Gründungslegende Karthagos.


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Tophet in Karthago. An diesem kontroversen Ort wurden einst Säuglinge und Kleinkinder bestattet oder den Göttern geopfert.


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Purpurschnecken. Aus ihnen wird die kostbare Farbe Purpur hergestellt.


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Römische Ruinen auf dem alten Kriegshafen in Karthago.


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Römische Zisterne in Karthago.


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Blick auf die karthagischen Siedlungsmauern des Byrsa-Hügels in Karthago. Die Ruinen gehören zu den wenigen karthagischen Überresten der Stadt. Der Großteil wurde von den Römern im Dritten Punischen Krieg in Schutt und Asche gelegt.


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Ratsversammlung in Karthago. Hier lenken reiche Händler die Geschicke der Stadt.


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Unterschiedliche Farbergebnisse des Purpurherstellungsprozesses.


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Stadtansicht von Lacoste. Hier lebt die Künstlerin Inge Boesken Kanold. Für die Franzosen gelten Purpurschnecken als Delikatesse. Inge Boesken Kanold kann sie daher hier gut einkaufen, um Purpur herzustellen.


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Althistoriker Prof. Dr. Michael Sommer auf dem Byrsa-Hügel, mit punischen und römischen Ruinen im Hintergrund.


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Die Antoninus-Pius-Thermen aus römischer Zeit sind in Karthago eines der beliebtesten und besterhaltenen archäologischen Fundorte der Stadt.


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Der britische Archäologe und Historiker Prof. Richard Miles von der University of Sydney während des Interviews für die Folge "Die Karthager" im Antiken Schifffahrtsmuseum in Mainz.


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Aussicht vom Byrsa-Hügel in Karthago. Hier war einst das Zentrum von Karthago.


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Künstlerin Inge Boesken Kanold in ihrem Atelier in Lacoste. Sie stellt nach alter phönizischer Tradition aus Purpurschnecken Purpur her.


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Blick auf den alten Hafen von Karthago mit dem kreisrunden Kriegshafen im vorderen Bereich und dem Handelshafen dahinter.

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    Details

    „Terra X“ forscht nach den Wurzeln des modernen Europa. „Große Völker - Die Karthager“ schildert die Geschichte der einflussreichsten Handelsmacht in der Antike. Die meisten Berichte über die Karthager stammen von ihren Konkurrenten - den Griechen und Römern - und sind wenig objektiv. Die Karthager gelten als verschlagene Händler und grausame Kindsmörder.
    Doch Forscher haben herausgefunden: Sie waren besser als ihr Ruf. Die Geschichte der Karthager setzt vor rund 3000 Jahren ein, als phönizische Siedler ihre Mutterstädte im heutigen Libanon verlassen, um im Mittelmeerraum neue Kolonien zu gründen. Sie entstehen an den Küsten Nordafrikas, auf Sizilien, Sardinien, Korsika, den Balearen und im Süden Spaniens. Die prächtigste und mächtigste aber wird Karthago - eine blühende Metropole mit einem Hafen, den damals die ganze Welt bestaunt. Dort bauen die Karthager wendige Kriegsschiffe, aber auch schnelle Segler, die sie als Expeditionsschiffe einsetzen. Auf der Suche nach weiteren Handelsplätzen - und vor allem nach wertvollen Metallen - gelangen sie über die Grenzen der damals bekannten Welt hinaus: durch die Straße von Gibraltar bis nach Westafrika und vielleicht sogar bis nach England. Wo immer sie auftauchen, werden sie berühmt und berüchtigt - mal als kunstfertig gepriesen, dann wieder als geldgierig beschimpft. Voller Neid schaut man auf die Kaufleute, die „wie Fürsten auftreten“, wie es heißt. Auch sollen sie grausame religiöse Rituale pflegen, ihre Erstgeborenen töten und an speziellen Orten - den sogenannten Tophets - den Göttern opfern, um von ihrem Volk Krieg und Hungersnot abzuwenden. Davon berichten zumindest die Griechen und Römer. Lange hat man ihnen geglaubt, auch weil Funde von Kinderknochen ihre Überlieferungen gestützt haben. Aber inzwischen betrachten Forscher die Texte mit äußerster Vorsicht, denn die Karthager waren die größten Rivalen im Mittelmeerraum und womöglich Opfer von Verleumdungen. Heute tendiert man dazu, die Tophets als Begräbnisorte für tot geborene oder früh verstorbene Kinder zu sehen. 1000 Jahre lang beherrschen die Karthager als Händler die antike Welt. Dann übernimmt der Erzfeind Rom die Macht und zerstört Karthago - das Herz des phönizischen Kulturkreises. Doch da sind die Samen dieses großen Seefahrervolkes längst aufgegangen. Denn durch ihren Fernhandelsverkehr haben sie die Länder rund ums Mittelmeer zu einem Kulturraum geformt, in dem nicht nur Waren, sondern auch Ideen und Know-how frei hin- und herströmen. Sie haben die ersten Städte auf europäischem Boden gegründet - Keimzellen einer urbanen Kultur, die bis heute unser Leben prägt. Von ihnen stammt der Entdeckergeist, der Generationen nach ihnen beflügelt hat, wie Forscher erklären. Und sie liefern das nötige technische Wissen, um Schiffe für weite Fahrten über die Meere zu konstruieren. Ein Wissen, das sie zunächst an Griechen und Römer weitergeben und das sich dann in die ganze Welt verbreitet. Das Wichtigste aber, was von ihnen bleibt, ist die phönizische Schrift, die in wenigen Jahrhunderten die Welt erobert und Ursprung aller westlichen Alphabete ist.

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