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Es ist das erste archäologische UNESCO-Welterbe unter Wasser. Ein Erbe, so außergewöhnlich reich an prähistorischen Funden, dass es sogar mit „Weltwundern“ wie den ägyptischen Pyramiden verglichen wurde, denn die Siedlungen stammen aus der Zeit von 3919 bis 933 vor Christus. Zunächst scheint dies vielleicht etwas „vermessen“, aber in seiner archäologischen Bedeutung und vor allem den geografischen Dimensionen könnte es vergleichbar sein.
Es umspannt den gesamten
Alpenraum und lässt sich dazu auch noch in allen Sprachen, die dort gesprochen werden, betiteln: „Palafittes“ oder „Palafitte“ auf Französisch und Italienisch - „Kolisca“ auf Slowenisch und „Pfahlbauten“ auf Deutsch. In der Begründung des UNESCO-Komitees heißt es, „die jungneolithischen, bronze- und eisenzeitlichen Pfahlbauten rund um die Alpen gewähren einzigartige Einblicke in die Welt der frühen Bauern“. In den sogenannten Kulturschichten der Seeböden haben selbst rasch verwesende Stoffe wie Textilien und sogar Essensreste die Jahrtausende überdauert und genau genommen ist es nur das, was von den Ufersiedlungen übriggeblieben ist, geschützt. Es ist kein „leichtes“ Erbe, denn es kann nur im Taucheranzug besichtigt werden, oder in den Labors der
Archäologen und in Museen. Auf der Welterbeliste sind insgesamt 111 Fundstellen aus den sechs Alpenanrainer-Staaten verzeichnet. Die ältesten liegen in Italien. Von dort führt der Film auf einer Reise zunächst nach Slowenien - zum Fund eines hölzernen Rads und dann weiter über die österreichischen Seen zum Federseemoor und dem Bodensee. Hier wurde eine Scheibe aus Kupfer gefunden, die zu den frühesten Metallfunden in Mitteleuropa gehört und Perlen aus Kalkstein und zugehörige „Spezialbohrer“ dokumentieren die Existenz einer spezialisierte Perlen- und Schmuckindustrie. Im Zentrum der Pfahlbauforschung steht aber eigentlich die Schweiz. Am Zürichsee wurden Mitte des neunzehnten Jahrhunderts die Reste der Pfahlbauten im Wasser erstmals von einem Altertumsforscher wahrgenommen und Europa hatte damit seine archäologische Sensation. Danach brach ein regelrechtes Pfahlbaufieber aus und kurz darauf ein jahrzehntelanger Streit über die
Architektur der Bauten. Was hatte es mit den Pfählen auf sich? Waren sie von Anfang an in den Seen gestanden oder sollten die Häuser dadurch nur vor Hochwasser geschützt werden? Dieses Rätsel ist heute gelöst, aber zu Kult und Religion der Pfahlbauern gibt es noch viele Fragen, die am Ende des Films gestellt werden. In der Schweiz und in Frankreich auf den letzten Stationen der Reise durch die Welt der Pfahlbauern.
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