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Tief eingeschnittene Flusstäler und wüstenhafte Felsplateaus - die Sächsische Schweiz ist
Deutschlands „Grand Canyon“. Der Film porträtiert eines der größten deutschen Naturwunder.
Wind und Wasser, Hitze und Frost schufen über Jahrmillionen die einzigartige Landschaft des
Elbsandsteingebirges.
Seltene Tiere wie Gartenschläfer, Wanderfalken und Schwarzstörche haben sich an das Leben auf und zwischen den Felsen angepasst.
Winter im Nationalpark Sächsische Schweiz - die berühmten Basteifelsen mit der angrenzenden Brücke sind von Schnee bedeckt. Die Tage sind kurz, doch in den Schluchten herrscht sie nicht, die dunkle Jahreszeit: Weil die meisten Bäume kein Laub tragen und die Schneedecke das Licht reflektiert, ist er hier unten heller als sonst im Jahr. Und obwohl Schnee und Eis die Bäche säumen, sind die Wasseramseln äußerst aktiv. Die kleinen Vögel tauchen im eisigen Wasser nach Köcherfliegenlarven. Aufmerksam beobachten die Männchen jeden Eindringling: Wasseramseln besetzen ihre Reviere viel früher im Jahr als die meisten anderen Singvögel.
Hoch über ihren Köpfen ziehen es andere Tiere vor, den Winter zu verschlafen: Mehrere Gartenschläfer liegen dicht an dicht in einer Felshöhle. Die kleinen Nagetiere haben
Atmung und Herzschlag auf ein lebensnotwendiges Minimum reduziert. Erst wenn es draußen wieder warm wird und ausreichend Nahrung zu finden ist, erwachen sie für wenige Monate aus dem Schlaf.
Sobald das Frühjahr den Schnee auf den Gipfeln schmelzen lässt und die Sonne den Sandstein erwärmt, steigen dichte Dampf- und Nebelschwaden über die Felsen der Sächsischen Schweiz. Bis heute sind Felsriffe und -türme in ihrer natürlichen Form erhalten, eine Erosionslandschaft aus uralten Meeressedimenten. Schon für den Maler Caspar David Friedrich waren die magisch anmutenden Felsen und Schluchten ein faszinierendes Motiv.
Malerisch liegt der Horst eines Schwarzstorch-Paares hoch oben in den Felsen. Die beiden Störche nutzen ihn schon seit Jahren, denn unten im Flusstal gibt es Fisch als Nahrung für die Jungen. In unmittelbarer Nachbarschaft, oben in den Felsen, haben Wanderfalken gebrütet. Sie ernähren ihre Jungen von erjagten Tauben und Singvögeln.
Im Sommer werden die Gartenschläfer aktiv: Mir ihrer schwarzen Gesichtsmaske sehen die nachtaktiven Nager aus wie kleine Ganoven, die zwischen den Felsen hin und her huschen. Anders als viele Tiere wagen sie sich sogar an Nacktschnecken: Blitzschnell rollen sie die Weichtiere über den Stein und entfernen so den unappetitlichen Schleim.
Über zwei Jahre arbeiteten die Tierfilmer Henry M. Mix, Yann Sochaczewski und Axel Gebauer im Elbsandsteingebirge. Ungewöhnliches Tierverhalten, hochauflösende Zeitlupenbilder und atemberaubende Flugaufnahmen machen ihren Naturfilm aus der Reihe „Wildes Deutschland“ so besonders.
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