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Lange Zeit hatten sie keinen guten Ruf - die Väter: zu mächtig, zu streng, wenig empathisch oder überhaupt abwesend. Die modernen Väter von heute möchten es nun anders machen. Sie wollen die patriarchal geprägte Vergangenheit hinter sich lassen, um stattdessen aktiv und gleichberechtigt an der Elternschaft teilnehmen.
Ganz so einfach gestaltet sich dieser Wandel zur neuen Vaterschaft aber nicht. Regisseurin Marion Priglinger wirft einen Blick zurück in die Kulturgeschichte der Vaterschaft und zeichnet den Weg von der Prähistorie bis heute nach.
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Regisseurin Marion Priglinger wirft einen Blick zurück in die Kulturgeschichte der Vaterschaft und zeichnet den Weg von der Prähistorie bis heute nach. Vaterschaft entwickelte sich vom Erzeuger, der keine enge Bindung zu seinem Nachwuchs hatte, über den Ernährer und Erzieher bis zum allmächtigen römischen Hausherren - den pater familias.
Dem deutschen Philosophen Dieter Thomä zufolge war diese Vaterherrschaft bis in die Frühe Neuzeit relativ stabil: „In der Alten Welt gab es eine Pyramide: Oben war der Landesvater, darüber noch Gottvater und darunter der Familienvater. Das Ganze nennt man dann Patriarchat.“ Erst durch die Französische
Revolution und den Königsmord, der auch ein Vatermord war, verortet der französische Historiker André Rauch erste Risse im System: „Mit der Einführung des
Begriffs der,Brüderlichkeit‘ brachen die Revolution und die Revolutionäre die absolute Macht des Vaters.“
Im 19.
Jahrhundert verlagerte der bürgerliche Vater seine Aufgaben nach außen, während die Mütter und der „Vater Staat“ viele der einst innerfamiliären väterlichen Aufgaben übernahmen. Der Weg vom absoluten Übervater der Antike hin zur großen Vaterlosigkeit Ende des Zweiten Weltkrieges verlief nicht geradlinig.
Auch innerhalb Europas und quer durch die sozialen Schichten war das Vaterbild nicht homogen. Ende des 20. Jahrhunderts wirbelten sich verändernde Familienstrukturen nicht nur die Geschlechterrollen durcheinander. Zahlreiche Amateurfilmaufnahmen, Gemälde, Fotografien und Filmausschnitte veranschaulichen die vielfältigen Vaterbilder der Geschichte und ihre Entwicklungen.
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