Abgeschrieben? - Der Osten in den Medien

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    Nach der Bundestagswahl wird medial wieder auf Ostdeutschland geblickt, der Tenor lautet: „Was ist da los?“ Der Osten ist wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, erlebt immer wiederkehrende mediale Zuschreibungen. Doch wie stark prägen journalistische Muster das Bild und schließlich auch das Selbstverständnis der Ostdeutschen? Sinkt das Vertrauen in die Medien auch deshalb hier immer mehr? Diesen Fragen geht die ARD Story „Abgeschrieben? - Der Osten in den Medien“ auf den Grund.Im Herbst, zum Jahrestag der Wiedervereinigung und anlässlich von Wahlen steht der Osten im medialen Fokus.
    Auch nach der Bundestagswahl bestimmt der „Sonderfall Ostdeutschland“ wieder Talkrunden und Schlagzeilen. Es wird ein mediales Bild von Ostdeutschland forterzählt, das sich in den letzten 35 Jahren verfestigt hat. Negativschlagzeilen dominieren die überregionale Berichterstattung. Am Beispiel aufsehenerregender Medien-Stories und Skandale über Ostdeutschland zeigt der Film, wie sehr das heutige Image Ostdeutschlands auch von den Medien geprägt wurde. Dazu zählen etwa die BILD-Geschichte um den vermeintlich von Nazis ermordeten Joseph aus Sebnitz, der bei einem Badeunfall starb, oder die „Spiegel“-Story vom „Milliardengrab“ sowie der Titel des Satire-Magazins „Titanic“ zum heute wohl bekanntesten Ossi-Klischee: „Zonen-Gaby“. Das stilisierte Foto entstand schon im November 1989 in einem westdeutschen Fotostudio, mit einer westdeutschen „Gaby“.Mit KI-Unterstützung wird im Film sichtbar gemacht, welches Bild von Ostdeutschen entsteht, wenn man die Häufigkeit der medial verwendeten Zuschreibungen auswertet. Auf Grundlage einer systematischen Auswertung tausender Presseartikel aus den letzten Jahrzehnten generiert die KI ein bis heute erstaunlich gleichförmiges Image von Ostdeutschen: ältere Menschen, oft im Widerstands-Duktus - auf Demonstrationen, vor baufälligen Häuserzeilen oder in seltsam einsamer Kulisse. Nur in den 2000er Jahren bemerkt man kurz eine leichte Veränderung - der „KI-Ossi“ ist jünger und lächelt.Die Dokumentation analysiert mit Expertinnen und Experten, Journalisten und Porträtierten, welche medialen Zuschreibungen wann und wie entstanden sind, welche Ereignisse sie geprägt haben, und erörtert, wie sie bis heute wirken. Und der Film erzählt, warum gerade im Osten das Vertrauen in klassische Medien im Laufe der letzten Jahrzehnte immer wieder starken Schwankungen unterliegt. Zu Wort kommen u. a. Marieke Reimann, Hajo Schumacher, Rainald Grebe, Christoph Dieckmann, Anja Reich, Josa Mania-Schlegel, Hans Zippert, Mandy Tröger sowie Kommunikationswissenschaftler, die zum Medienvertrauen in Ostdeutschland geforscht haben.

    Hinweis

    Audiodeskription

    Personen

    von:Anett Friedrich, Christoph Peters

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