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Am 16. Februar ist Lkw-Fahrerin Roswitha Hellmuth-Gamberger alias Rosi 76 Jahre alt geworden. Wahrscheinlich hätte sie auf dem Bock gefeiert, doch der Geburtstag fiel dieses Jahr auf einen Sonntag: Fahrverbot für Lkw! Gleich am Montagmorgen sitzt Rosi im Morgengrauen wieder hinterm Steuer ihres 40-Tonners und macht sich auf den Weg.
„Die Nordreportage“ begleitet die lebensfrohe „Rentnerin im Job“ auf ihrer Lkw-Tour.
Seit 45 Jahren fährt Rosi Lkw und ist nach wie vor „Truckerin aus Leidenschaft“, wie sie sagt. Als junge Frau tourte sie durch Europa und Vorderasien, damals eine Pionierin in einer Männerdomäne. Heute hat sie eine Fünftagewoche und fährt auf ihrer Deutschlandroute ausschließlich Container. „Das Be- und Entladen übernehmen die Kunden, ich habe keine harte körperliche Arbeit. Kein Problem!“, sagt Rosi. Der Job hat es trotzdem in sich: Staus, Baustellen, Glatteis und Liefertermine, die sie einhalten muss. Doch jammern ist nicht Rosis Ding. Ihre 4,5 Quadratmeter große Fahrerkabine ist für sie ein „zweites Zuhause“ und zugleich Arbeitsplatz, Schlaf- und Wohnzimmer. Am Abend macht sie es sich in ihrer Koje gemütlich und schaut fern auf ihrem Handy. „Hier fühle ich mich geborgen. Nirgendwo schlafe ich tiefer und besser als im Lkw.“
Auch mit 76 Jahren denkt Rosi noch nicht ans Aufhören. „Ich liebe meine Arbeit. Ich könnte nicht nur zu Hause auf dem Sofa rumsitzen. Ich möchte Lkw fahren, solange ich fit bin.“
Kürzlich wurde ihr nach ärztlicher Untersuchung ihre Fahrtüchtigkeit bestätigt. Alle fünf Jahre müssen Lkw-Fahrer*innen diesen Nachweis inklusive des Sehtests erneuern. Das Lkw-Fahren schafft sie problemlos, doch das Laufen fällt ihr zunehmend schwer. „Ich brauche wohl eine neue Hüfte.“ Schon bald will sie sich operieren lassen und - wenn alles gut läuft - im August zurück auf den Bock. Wenn ihre Spedition mitspielt, würde sie künftig dann doch ein bisschen kürzertreten und in den Wintermonaten pausieren.
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