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Mit einem einzigen schmalen Band sicherte sich der Dorfschullehrer
Peter Bichsel 1964 einen prominenten Platz in der deutschsprachigen Literaturszene.
Seine Kurzgeschichten in „Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen“ machten ihn auf einen Schlag bekannt. Seither ist er ununterbrochen präsent und erscheint wie eine hintersinnige Verkörperung des (Deutsch-) Schweizertums.
„Zur Stadt Paris“ heißt eines von Peter Bichsels späteren Büchern.
Auch sonst taucht die französische Hauptstadt häufig in seinem Werk auf. Allerdings war Bichsel selbst nie in Paris, und das mit Bedacht: Sehnsüchte soll man sich er
halten und nicht entwerten, hat er beschlossen. Jetzt aber wagt sich Bichsel in die französische Metropole.
Oder besser gesagt: ins „Hotel de l‘Est“ im gleichnamigen
Bahnhof. Dort quartiert er sich sechs Tage lang in Zimmer 202 ein. Ohne die Stadt zu betreten freilich: Es handelt sich um ein Experiment rund um Vorstellung und Realität.
Die Dokumentation „Zimmer 202“ ist so lebensnah wie ihr Protagonist Peter Bichsel. Auf ungewohntem Weg und ohne Widersprüche auszulassen, nähert sich der Film einer der wichtigsten Schweizer Figuren der letzten Jahrzehnte und beleuchtet 40 Jahre - linke - Schweizer Geschichte. Der Dichter tut, was seine Pflicht ist: Er hält seinen Zeitgenossen den Spiegel vor.
Redaktionshinweis: 3sat zeigt „Zimmer 202 - Peter Bichsel auf Reisen“ anlässlich des Todes des Schweizer Schriftstellers Peter Bichsel am 15. März 2025.
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