Die Nordreportage - Mit Leidenschaft ins Risiko - Der Landwirt, der gerne experimentiert - Report / Reportage

Er lebt seinen Traum und hört nicht auf zu träumen: Thomas Andresen führt in vierter Generation einen Familienbetrieb mit 1200 Milchkühen und Mastrindern, dazu 500 Hektar Grün- und Ackerland. Das Motto: das haben wir schon immer so gemacht, gilt für ihn nicht: Thomas überlegt jeden Tag, wie er die Abläufe auf Hof Barslund optimieren kann, hat unkonventionelle Ideen, wagt Experimente und nimmt dafür Risiken in Kauf. Hof Barslund gehört zur Gemeinde Lindewitt kurz vor der dänischen Grenze. „Meine Ahnen kann ich bis 1620 verfolgen. Wir waren immer Bauern in dieser Region.“ „Die Nordreportage“ vom NDR begleitet den Milchbauern Thomas Andresen ein halbes Jahr lang und zeigt, welche Erfolge und Rückschläge der humorvolle Schleswig-Holsteiner mit seiner Frau Tina und dem zwölfköpfigen Hofteam erlebt. Dabei verfolgt Thomas einen langgehegten Traum: Er möchte „Energielandwirt des Jahres“ werden. Die Konkurrenz beim europäischen CERES AWARD in Berlin ist groß. Thomas ist es wichtig, seine Ideen nach Berlin und in die Welt zu tragen. Für ihn sind „konventionell“ und „regenerativ“ kein Widerspruch: Er produziert Milch und Fleisch, aber auch Strom und Wärme. Von Windrädern umgeben und mit Solarpanelen auf den Stalldächern, gibt es noch das Herzstück des Hofs: die große Gülle betriebene Biogasanlage. Seit Inbetriebnahme vor zehn Jahren steht zum ersten Mal die große Wartung der Anlage an! Das ist für alle aufregend und sorgt für Überraschungen. „Das ist einfach so als Landwirt: Mal hast du die größten Glücksgefühle und dann bist du auf einmal den Tränen nah.“ Einen Tiefpunkt erlebt Thomas, als Hof Barslund von der Blauzungenkrankheit überrascht wird. Thomas verliert einige Kühe und eine Menge Milch. Aber aufgeben ist nicht. Wenn etwas schief geht, ist improvisieren angesagt. Und ehe es langweilig wird, denkt sich Thomas lieber etwas Neues aus: Wie wäre es zum Beispiel, der erste Bauer im Norden zu sein, der Sonnenblumen anbaut, um daraus regionales Vogelfutter zu gewinnen? „Das ist unser täglicher Wahnsinn, aber ich habe den geilsten Beruf der Welt.“