Übersicht
Seit ihrer Entstehung vor etwa 4,55 Milliarden Jahren ist die Erde einer gewaltigen Kraft unterworfen: Die Erdkruste, die den heißen Erdkern umgibt, verändert sich fortlaufend und verschiebt in einem unaufhörlichen Prozess Kontinente und Ozeane. Denn Kontinente sind alles andere als unbeweglich - sie entstehen, wachsen und vergehen wie lebendige Organismen. Die Dokumentation zeigt eine Milliarde Jahre Erdgeschichte und erklärt, wie atemberaubende Landschaften entstanden sind und sich bis heute wandeln. Dieser Teil der Reihe beschreibt die Entstehung des heutigen Australiens und stellt Vermutungen über seine künftige Entwicklung an.
Themen
Details
Australien blieb während seiner gesamten geologischen Geschichte weitgehend von Kontinentalkollisionen oder Abspaltungen verschont. Die sehr alten Gesteinsformationen in der nordwestlichen Region Pilbara liefern daher wertvolle Hinweise auf den Verlauf der frühen Erdgeschichte.
Eine der wenigen Spuren einer Kollision findet sich im Herzen des Kontinents: der Uluru - auch bekannt als Ayers Rock -, um den sich zahlreiche Legenden der australischen Ureinwohner ranken. Im Süden des Landes wiederum wurden die ältesten fossilen Spuren tierischen Lebens entdeckt: Die sogenannte Ediacara-Fauna lebte einst in flachen Küstengewässern. Eine leichte tektonische Verschiebung reichte aus, um Teile des Meeresbodens an die Erdoberfläche zu heben - die Überreste der ersten Zweiseitentiere blieben im Gestein erhalten.
In der Pilbara-Region konnten Forschende rekonstruieren, wann und wie erstmals Sauerstoff auf der Erde entstand und sich in der Atmosphäre verbreitete. Dieses Ereignis ermöglichte nicht nur die Entstehung neuen Lebens, sondern führte auch zum Aussterben früherer, vom Stickstoff abhängiger Organismen. Davon zeugt bis heute eine dunkle Schicht im Gestein - ein Beleg, nach dem der Geologe Martin Van Kranendonk 20 Jahre lang gesucht hat.
Vor rund 200 Millionen Jahren trennten sich Australien, die Antarktis und Neuseeland gemeinsam vom südlichen Großkontinent Gondwana. Später driftete die Antarktis infolge eines Magmaaufstiegs, dessen Spuren bis heute an Australiens Südküste sichtbar sind, weiter südwärts und nahm ihre heutige Position am Südpol ein. Neuseeland hingegen versank größtenteils im Ozean, wurde aber durch den Zusammenstoß mit der Pazifischen Platte teilweise wieder emporgehoben. Der Kontinent Zealandia liegt noch heute zu etwa 70 Prozent unter Wasser.
Die einzige nennenswerte geotektonische Erschütterung Ozeaniens betrifft daher den Kontakt der Pazifischen Platte mit Neuseeland - ein Prozess, von dem noch heute zahlreiche aktive Vulkane auf den umliegenden Inseln zeugen, etwa im Inselstaat Vanuatu.
Doch möglicherweise stehen dem Kontinent noch weitere Veränderungen bevor: Die Bewegung der australischen Platte in Richtung China deutet auf eine künftige Kollision hin, aus der ein neues Hochgebirge entstehen könnte - möglicherweise ein zweiter Himalaya.
Hinweis
Synchronfassung
Personen