Palmasola: die Gefängnisstadt mit 5000 Insassen gleicht eher einem Dorf als einer Haftanstalt.
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Palmasola: die Gefängnisstadt mit 5000 Insassen gleicht eher einem Dorf als einer Haftanstalt.

In Palmasola gibt es keine Wachen. Daher patrouillieren die Disciplinas, 250 Insassen in roten und blauen Westen, Tag und Nacht und sorgen für Ordnung.

Wer sich nicht benehmen kann, wird im Gefängnisknast eingesperrt.

Kinder zwischen Mördern und Vergewaltigern: obwohl es offiziell verboten ist, leben viele Häftlinge mit ihrer Familie in Palmasola.

Als Alternative zum "Rancho", dem Gefängniseintopf, kann man in Palmasola auch in Restaurants oder an Imbissständen essen.

In Schreinereien und Werkstätten verdienen die Häftlinge sich ein paar Bolivianos dazu.
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Palmasola ist das größte Gefängnis Boliviens. Doch obwohl dort die gefährlichsten Verbrecher des Landes eingesperrt sind, findet sich in der gesamten
Haftanstalt kein einziger Wärter. Mehr als 5000 Gefangene leben in dieser Gefängnisstadt, die eigentlich nur für 800 Insassen gebaut wurde. Die
Aufseher bewachen nur das Außengelände, innerhalb der Mauern sorgen die Disciplinas, eine Gruppe von
Häftlingen, für Recht und Ordnung.
Die Gefangenen verwalten sich selbst. Im Gefängnisblock PC 4 haben sie eine kleine Stadt erschaffen, in der es Restaurants, Geschäfte, Häuser und sogar Spielhallen gibt. Häftlinge wohnen dort mit ihren Frauen und Kindern inmitten von Mördern, Drogenhändlern und Vergewaltigern. „Regiert“ wird Block PC 4 von Leonidas, dem mächtigsten Insassen Palmasolas. Mit seiner Erlaubnis begibt sich Reporter Sebastian Perez Pezzani für fünf Tage in die Haftanstalt, um mit den Menschen zu sprechen, die dort gestrandet sind. Schwerstverbrecher, die von der Gesellschaft verstoßen sind und vom bolivianischen Rechtssystem vergessen wurden. Der Journalist Sebastian Perez Pezzani begibt sich in dieser Reihe an unwirkliche und gefährliche Orte in aller Welt.
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